25. Juni 2018

AIT wächst & übernimmt Mehrheit bei Forschungsfirma Profactor

Das Austrian Institute of Technology AIT hat 51 Prozent an der oberösterreichischen Ideenschmiede Profactor übernommen. Das AIT und das Forschungsunternehmen mit Niederlassungen in Steyr und Wien hätten einander ergänzende Forschungsportfolios und in den relevanten Themenfeldern gemeinsame Kunden, betonte AIT-Aufsichtsratschef Hannes Androsch bei einer Pressekonferenz in Steyr.

Profactor wurde im Jahr 1995 von der Vereinigung zur Förderung der Modernisierung der Produktionstechnologien in Österreich (VPTÖ) gegründet. Seit 2014 ist die Forschungsgesellschaft Upper Austrian Research des Landes Oberösterreich an dem Forschungsunternehmen beteiligt. Sie hält nun 49 Prozent an dem Unternehmen, das AIT übernimmt seine 51 Prozent von der VPTÖ und der Zukunftsakademie Mostviertel.

Bei Profactor arbeiten derzeit 75 Personen, die zuletzt einen Jahresumsatz von 7,5 Millionen Euro erwirtschafteten. Seit seiner Gründung hat das Unternehmen mehr als 1.700 nationale und internationale Forschungsprojekte abgeschlossen.

Kooperation gegen Zersplitterung

Androsch hatte bereits im Vorjahr angekündigt, dass das AIT mit Forschungseinrichtungen in den Bundesländern kooperieren wolle, um damit „Zersplitterungen in einem kleinen Land zu überwinden“. Als Stärkefelder von Profactor nannte der AIT-Aufsichtsratschef digitale Assistenzsysteme, Robotik sowie additive Mikro- und Nano-Fertigung.

Durch die Zusammenarbeit mit AIT würde sich die Chance auf weitere und neue Forschungsschwerpunkte im Bereich Automatisierung, Digitalisierung und Robotik ergeben. Die AIT-Beteiligung ermögliche auch eine Anbindung von Profactor an das Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik (ACIN) der Technischen Universität (TU) Wien, mit dem das AIT seit 2016 kooperiert.

Das AIT hat mit dem Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen bereits eine Tochter in Oberösterreich.

Bilanz mit Plus

Darüber hinaus zog das AIT am Dienstag Bilanz über das vergangene Jahr. Die Betriebsleistung des AIT stieg den Zahlen zufolge 2017 auf 146 Millionen Euro (2016: 143 Millionen Euro), das EGT lag bei drei Millionen Euro (2016: 3,3 Millionen Euro). Die Erlöse aus Auftragsforschungen sind um zwölf Prozent gestiegen. Aufsichtsratspräsident Hannes Androsch spricht von einem „guten Jahr 2017“. Auch das laufende Jahr sei bislang „zufriedenstellend“. Androsch verwies auch auf den Expansionskurs des AIT.  „Der Expansionskurs ist wichtig, weil wir so langsam in die Größenordnungen kommen, die ähnliche Einrichtungen in anderen Ländern aufweisen“, so Androsch. Man würde einen wichtigen Beitrag für den Forschungs- und Innovationsstandort Österreich leisten.