Kategorie Mobilität - 1. Juni 2016

Gotthard Basistunnel: Der längste Eisenbahntunnel der Welt

Nach 17-jähriger Bauzeit wurde am 1. Juni der Gotthard Basistunnel eröffnet. Die ersten beiden Züge fuhren mit jeweils 500 Bürgerinnen und Bürgern vom Nord- und Südportal aus in den 57 Kilometern langen Eisenbahntunnel.

 

Der Gotthardtunnel besteht aus zwei je 57 Kilometer langen Röhren durch die Schweizer Alpen, die Erstfeld im Norden mit Bodio im Süden verbinden. Mit einer Felsüberlagerung von bis zu 2300 Metern ist er der tiefste bisher gebaute Bahntunnel der Welt. Und derzeit ist der Gotthardtunnel auch der längste Bahntunnel der Welt. Noch. Sobald der Brenner Basistunnel fertiggestellt und in Betrieb ist, wird die Brenner-Röhre mit ihren insgesamt 64 Kilometern einen neuen Rekord aufstellen.

Die beiden Tunnelanlagen haben nicht nur beinahe die gleiche Länge, sondern unterqueren auch beide die Alpen und verfolgen denselben Zweck: den Personenverkehr schneller und den Güterverkehr effizienterer zu machen. Daher fließen Erfahrungen aus dem Bau des Gotthardtunnels in österreichische Großprojekte wie dem Brenner Basistunnel mit ein.

Auch aus wirtschaftlicher Sicht ist der Bau des Gotthardtunnels für Österreich interessant: Zahlreiche Unternehmen waren bzw. sind an Planung, Bau und Ausstattung des Tunnels beteiligt. Neben der voestalpine, die die Schienen und Weichen lieferte, waren etwa auch Strabag und Porr am Bau beteiligt. Und das Hightech-Unternehmen Frequentis sorgt für ausfallsichere Kommunikation im Tunnel.

 

INFObox: Der Tunnel unter dem Gotthardmassiv ist Kernstück der „Neue Eisenbahn-Alpentransversale“ (NEAT). Das Schweizer Großprojekt soll den Eisenbahn-Transitverkehr in Nord-Süd-Richtung verbessern und damit mehr Güter von der Straße auf die Schiene bringen.