Kategorie Innovation & Technologie - 16. Februar 2016

Kunststoff, der verrottet

Natürlich und trotzdem Kunststoff. Ein Plastiksackerl, das aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird und biologisch abbaubar ist. Das entwickelte in mehr als vierjähriger Forschungsarbeit die Firma NaKu. Sie stellt einen natürlichen Kunststoff aus Maisstärke und dem Abfall von Sonnenblumenschalen her. Ziel war es, aus einem Abfall der Lebensmittelindustrie, der in großen Mengen anfällt, Gebrauchsgegenstände herzustellen.

Industrie, die nachwachsende Rohstoffe verarbeitet (biobasierte Industrie), hat auch in jenen Bereichen großes Potenzial, in denen fossile Rohstoffe wie Kohle, Erdöl oder Erdgas dominieren. Die Kunststoff-Produkte von NaKu beinhalten kein Plastik und keine Schadstoffe, sind klimafreundlich und CO2-neutral. Angesichts der weltweiten Problematik von Plastikmüll und deren Auswirkungen auf Mensch, Tier und Natur ist besonders hervorzuheben, dass dieser natürliche Kunststoff biologisch abbaubar ist. Der NaKu-Beutel kann am Ende als Biomüllsack verwendet werden und verrottet binnen weniger Wochen am Kompost.

Die NaKu-Sackerl sind außerdem wasserbeständig und atmungsaktiv und halten daher Lebensmittel länger frisch. Das Unternehmen stellt nicht nur Plastikbeutel her, sondern auch andere Produkte aus Kunststoff, wie Jausenboxen, Babygeschirr oder Schneidbretter.

Von diesem Produkt war auch die Jury des ÖGUT-Umweltpreises überzeugt. Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) zeichnete im Rahmen ihres 30-Jahr-Jubiläums im Kuppelsaal der TU Wien die besten Nachhaltigkeitsprojekte und innovativsten Persönlichkeiten mit dem Umweltpreis aus. 2015 ging der Preis in der Kategorie „Zukunftsfähiger Materialeinsatz in der Produktion“ an das Projekt „Kunststoffprodukte aus Sonnenblumenabfällen“ der niederösterreichischen Firma NaKu.

 

INFObox: Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) fördert den ÖGUT-Umweltpreis, der jährlich vergeben wird. Informationen zu allen PreisträgerInnen und Nominierten 2015 finden Sie hier.