Kategorie Innovation & Technologie - 3. April 2017

Mikroalgen: unscheinbare Multitalente

Was sind eigentlich Mikroalgen? Es sind winzig kleine pflanzliche Einzeller, die in allen Gewässern vorkommen. Diese unscheinbaren Mikroalgen haben eine große Zukunft vor sich, denn sie gelten als der vielversprechendste nachwachsende Rohstoff mit vielfältigen Möglichkeiten der Nutzung. Aus Algen kann Biomasse produziert werden – und das in höchster Qualität und nahezu unbegrenzt. Neben ihrem Potenzial als Energielieferant (in Form von Biomasse) können Algen auch mit einem hohen Gehalt an hochwertigen Ölen (Omega 3 und 6), natürlichen Farbstoffen und wertvollen Proteinen auftrumpfen. Bereits heute werden mit Algen Milliardengewinne erwirtschaftet.

Algen wohnen in sogenannten Photobioreaktoren, die an unterschiedlichsten Orten „aufgestellt“ werden können. Voraussetzungen sind Sonneneinstrahlung und CO2.  Photobioreaktoren sind geschlossene Systeme aus Rohren, in dem die Algen im Kreis gepumpt werden. Als CO2-Quelle kann Abgas aus Kraftwerken, das mit fossilen Rohstoffen betrieben wird, eingesetzt werden. Die kleinen Einzeller „fressen“ das klimaschädliche CO2, verwenden es als Nährstoff für ihr Wachstum und verwandeln es in energiereiche Biomasse. Um an das wertvolle Öl oder Ethanol der Algen zu gelangen, muss man sie jedoch trocknen und die Wertstoffe extrahieren, wodurch eine Menge Energie verloren geht.

INFObox: Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Techno­logie (bmvit) wurde das Netzwerk Algen ins Leben gerufen. Das Ziel ist die österreichischen Akteurinnen und Akteure im Bereich Mikroalgen miteinander zu vernetzen und die entsprechende Forschung, Entwicklung und auch Umsetzung zu stärken. Außerdem fördert das bmvit Projekte in diesem Forschungsbereich – z.B. im Rahmen des Programm „Stadt der Zukunft“.