Kategorie Innovation & Technologie - 18. November 2019

Staatspreis Mobilität 2019: Die Nominierten der Kategorien Forschung & Wertschöpfung

Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) vergibt heuer zum 10. Mal den Staatspreis Mobilität. Er ist die höchste Auszeichnung, die das BMVIT an österreichische Unternehmen und Institutionen verleiht.

2019 steht der Staatspreis unter dem Motto Wirtschaftsmotor Innovation, um der Bedeutung des Verkehrs-und Mobilitätssektors in Österreich für die Ökonomie ebenso wie für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen Rechnung zu tragen.

Um den Herausforderungen der Mobilität der Zukunft gewachsen zu sein, braucht es kluge Köpfe und innovative Konzepte. Mit insgesamt 96 eingereichten Projekten konnte ein neuer Rekord beim Staatspreis Mobilität erzielt werden.  Die Nominierten stehen nun fest. Am 25. November werden die Preisträgerinnen und Preisträger im Rahmen eines Festakts in den Wiener Sofiensälen prämiert.

Die Jury, bestehend aus nationalen und internationalen Expertinnen und Experten sowie Vertreterinnen und Vertretern der Medien, wählte aus dieser Fülle an eingereichten Projekten für jede der vier Kategorien zwei bis drei Nominierte aus. Wir stellen Ihnen vorab die Projekte aller Nominierten aus den vier Staatspreis-Kategorien vor.

Die Trophäen, die auch heuer wieder in einem Wettbewerb mit Studierenden der Akademie für angewandte Kunst entstanden. Zukunftspreis und Staatspreis nebeneinander. © BMVIT

Die Nominierten

Die Kategorie Forschen. Entwickeln. Neue Wege weisen. richtet sich an Konsortien aus universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie deren Kooperationspartner aus Wirtschaft und Industrie. Gefragt sind kooperative, transdisziplinäre Konzepte, Forschungsprojekte und Prototypen aus der anwendungsorientierten Forschung, die zukunftsweisende Lösungen hervorbringen. In dieser Kategorie nominiert:

COMPAS

eingereicht vom AIT Austrian Institute of Technology gemeinsam mit den Partnern Bombardier Transportation Austria GmbH und Mission Embedded GmbH.

© Bombardier

Im Forschungsprojekt COMPAS werden neue wissenschaftliche Ansätze und rasche Innovationszyklen eingesetzt, um mithilfe bildgebender Systeme die Fahrsicherheit von Straßenbahnen wesentlich zu erhöhen. Ziel der gemeinsamen Initiative von österreichischer Forschung und Industrie ist eine „intelligente Straßenbahn“, welche laufend ihre Umgebung erfasst und analysiert und so die Straßenbahn-FahrerInnen für optimale Fahrsicherheit unterstützt. Projekte wie COMPAS (Overspeed Prevention) oder ODAS (Hinderniserkennung) sind auf eine rasche praktische Anwendung ausgerichtet und bereits heute einsatzfähig.

„COMPAS verknüpft neueste Technologien aus Computer Vision und Machine Learning mit dem über Jahrhunderte bewährten System Straßenbahn. Das Resultat sind urbane öffentliche Verkehrsmittel, die im Bereich Sicherheit und Effizienz den Weg in die digitale Stadt der Zukunft weisen“, so Christian Zinner vom AIT.

Drive.LAB

eingereicht vom Kompetenzzentrum – Das virtuelle Fahrzeug, Forschungsgesellschaft mbH gemeinsam mit den Partnern NervTech und Insight from Outside.

 

Drive.LAB ist eine hochinnovative Forschungs- und Entwicklungsplattform – ein Fahrlehrer für automatisierte Fahrzeuge (AV). DRIVE.Lab ermöglicht AVs einen Fahrstil aufzuprägen, der das erwartete Verhalten eines menschlichen Fahrers erfolgreich nachbildet. Das Ergebnis ist ein „menschenähnliches“ und somit für alle VerkehrteilnehmerInnen intuitiv nachvollziehbares Verhalten von automatisierten Fahrzeugen. So wird eine wichtige Voraussetzung für Vertrauen und Akzeptanz in diese neue und disruptive Technologie geschaffen.

Das Projekt stellt in jeder Phase der Technologieentwicklung den Menschen mit dessen Eigenschaften und Erwartungen in den Mittelpunkt und eröffnet ergänzend zu den reinen technologischen Möglichkeiten eine wesentlich breitere humanzentrierte Sichtweise.

Highly Integrated Fuel Cell Analysis Infrastructure

HIFAI-RSA, eingereicht von HyCentA Research GmbH gemeinsam mit dem Partner AVL List GmbH.

 

Im Forschungsprojekt HIFAI-RSA (Highly Integrated Fuel Cell Analysis Infrastructure) wurde erstmals in Europa eine hochintegrierte Prüfinfrastruktur für Brennstoffzellensysteme entwickelt und umgesetzt. Diese ermöglicht anwendungsnahe Forschung unter realen Umgebungs- und Einsatzbedingungen. Dabei werden die Brennstoffzellensysteme physisch mit realitätsnahen Schnittstellen getestet, die mittels Hardware in the Loop und virtuell vorgegebenen Last- und Fahrzeugmodellen in Echtzeit simuliert werden.

HIFAI-RSA stellt eine hocheffiziente Toolkette dar und ermöglicht Entwicklungsschwerpunkte wie Performance, Effizienz, Sicherheit und Haltbarkeit zielgerichtet umzusetzen. Insbesondere das komplexe Thema Haltbarkeit wird das erste Mal weltweit online sichtbar und somit messbar gemacht.


 

An Unternehmen aus Wirtschaft und Industrie sowie deren Kooperationspartner richtet sich die Kategorie Wertschöpfung steigern. Märkte erschließen. Das Kriterium Positive Auswirkungen auf Wirtschaftsstandort & Wertschöpfung hat in dieser Kategorie Priorität und soll durch innovative Produkte und Dienstleistungen, welche 1. die Wertschöpfung in Österreich stimulieren oder künftig stimulieren werden, oder 2. Technologieführerschaft erlangt und neue Märkte erschlossen haben bzw. erschließen werden, Ausdruck finden. In dieser Kategorie nominiert:

etelligent drive

eingereicht von Engineering Center Steyr GmbH & Co KG.

© Magna Powertrain

Im Projekt etelligent drive wurden innovative elektrische Antriebskonzepte in ein weltweit einzigartiges Technologieträger-Fahrzeug eingebaut sodass mit diesem bis zu zehn unterschiedliche Antriebstechnologien simuliert werden können.  Im Fahrzeug wird dazu ein konventioneller Basisantrieb mit Verbrennungsmotor, Doppelkupplungsgetriebe und Start/Stopp Technologie um ein technisch umfangreiches Hochvolt­Antriebssystem erweitert und beide über ein von Magna entwickeltes Hybridsteuergerät (HCU) geregelt.

„Ein großer Vorteil für den Automobilhersteller ist, dass dieser Baukasten mit skalierbaren Komponenten einerseits Kosten bei den konventionellen Antriebskomponenten durch stark reduzierte Variantenvielfalt spart und andererseits mehr Möglichkeiten schafft, dem Autokäufer ein Fahrzeug anzubieten, das die persönlichen Wünsche berücksichtigt“, so Anton Mayer, Senior Vice President Engineering der Magna Powertrain. Neuartige innovative Antriebssysteme könnten so effizient hinsichtlich ihrer ökologischen, technischen, fahrdynamischen und wirtschaftlichen Potenziale bewertet werden.

Innovation TransANT

eingereicht von Rail Cargo Austria AG gemeinsam mit dem Partner voestalpine Stahl GmbH.

 

TransANT ist ein innovatives Wagenkonzept mit herausragender Modularität und Flexibilität. Die standardisierte Plattform, die das Wagenuntergestell bildet, kann mit unterschiedlichen Aufbauten effizient an verschiedene logistische Anforderungen angepasst werden und ermöglicht durch eine spezielle Leichtbauweise bis zu vier Tonnen mehr Zuladung pro Wagen. Die Rail Cargo Group (RCG) verfolgt auch mit diesem Projekt intensiv ihr Ziel, den Güterverkehr nachhaltig von der Straße auf die Schiene zu bringen.

PowerMod

eingereicht von der Kostad Steuerungsbau GmbH

 

Kostad hat ein neues, leistungsstarkes 11kW AC/DC Powermodul entwickelt. Dieses zeichnet sich einem hohen Wirkungsgrad von 96 Prozent sowie durch eine kompakte Bauform aus. Die Leistungselektronik und der Resonanzwandler sind volldigital gesteuert. Nach Firmenangaben auf geringste Lärmemissionen Wert gelegt, um einen Betrieb in Wohnanlagen zu ermöglichen, dazu kommen in der Leistungselektronik modernste Siliziumkarbid-Halbleiter zum Einsatz.

„Das Modul wird in einer 22kW DC Wallbox integriert und ermöglicht Endkunden, kostengünstig und effizient in die DC Ladetechnik für Elektrofahrzeuge einzusteigen“, erklärt CEO und Firmeninhaber, Günter Köstenberger.

SERVICE: Alle Siegerinnen und Sieger sowie nominierten Projekte des letzten Staatspreises.

INFObox: Der Staatspreis Mobilität ist die höchste Auszeichnung, die der Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie an österreichische Organisationen verleiht. Ausgezeichnet werden Konzepte, Produkte und Lösungen, die einerseits die Wettbewerbsfähigkeit der verkehrs- und mobilitätsrelevanten High-Tech Branchen in Österreich fördern und andererseits neue Wege für ein zukunftsfähiges Mobilitätssystem aufzeigen.