7. April 2016

Talente-Praktika: Bauen und Biegen von Windradflügeln

Das Talente-Praktikum bei dem Grazer Unternehmen bionic surface technologies brachte frischen Wind in die Sommermonate von Sebastian Uller aus St. Margarethen/Raab in der Oststeiermark:

Eintauchen in das Thema Aerodynamik, sowohl theoretisch im Büro als auch praktisch in der Werkstatt, das war mein Praktikum bei bionic surface technologies. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von bionic surface sind Expertinnen und Experten im Gebiet der Strömungssimulationen und der Aerodynamik. Bei meinem Praktikum konnte ich bei ihren vielfältigen Projekten mitarbeiten: der Optimierung eines „Air Race“-Flugzeuges durch eigens entwickelte bionische Ribletfolien (mit Haifischstruktur), der Akustikverbesserung eines Rasenmähers oder der Entwicklung einer kostengünstigen Windkraftanlage.

Obwohl, oder gerade weil, diese Firma mit zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, (noch) ziemlich klein ist, waren meine Arbeiten sehr vielseitig und interessant. Die Aufträge meiner Kolleginnen und Kollegen reichten von der Verkabelung des Büros oder der Optimierung eines Windkanals bis hin zum CAD-Zeichnen und vielen anderen vor allem handwerklichen Tätigkeiten. Weiters war es meine Aufgabe die speziellen Ribletfolien mithilfe eines Lasercutters zurechtzuschneiden.

talente uller

Vom ersten Flügel bis zum fertigen Rotor. Sebastian Uller mit dem ersten Rotorflügel. © Sebastian Uller

Bei der Entwicklung der Windkraftanlage war meine Hauptbeschäftigung das Bauen und Biegen von Windradflügeln. Da noch niemand Erfahrung mit dieser neuen Methode hatte, geschah immer wieder etwas „Unvorhersehbares“. Es dauerte eine ganze Weile, bis wir unser Ziel, einen brauchbaren Rotor bestehend aus drei Flügeln, erreichten und mit ersten Tests starten konnten. Bei den Tests in unserem eigenen Windkanal ermittelten wir die Leistung unseres Prototyps und jene einer bereits fertig entwickelten, vergleichbaren Anlage. Um die Messergebnisse grafisch darzustellen, verbrachte ich auch einige Zeit vor dem Computer mit dem Erstellen von Diagrammen.

Mit Fragen konnte ich zu allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehen und mir sicher sein, sofort Rat oder Hilfe zu bekommen. Auf jeden Fall werde ich mich auch nächstes Jahr um ein Praktikum bei bionic surface technologies bewerben, da eine sehr angenehme Atmosphäre in der Firma herrscht, ich durchwegs spannende Arbeiten verrichten durfte und außerdem viele neue Erfahrungen sammeln konnte.

INFObox: Mit dem Talente-Programm fördert das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) Praktika in Forschung, Technologie und Naturwissenschaft mit je 1.000 Euro pro Praktikumsplatz. Die Jungforscherinnen und -forscher bekommen einen einmaligen Einblick hinter die Kulissen von Forschung und Technik. Die Unternehmen und Forschungseinrichtungen lernen potenzielle künftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen. Weitere Informationen unter www.praktikaboerse.com.