18. April 2016

Talente-Praktika: Ein Sommer mit Bohren und Sprengen

Claudia Ceh aus Bruck an der Mur in der Steiermark absolvierte letzten Sommer ein Talente-Praktikum bei der Montanuniversität Leoben und verbrachte ihren Sommer mit Bohren und Sprengen. Beim Praktikum „Bohren und Sprengen“ im Lehrgang für Bergbaukunde, Bergtechnik und Bergwirtschaft erhielt Claudia Ceh nicht „nur“ einen theoretischen, sondern auch einen praktischen Einblick in dieses Aufgabengebiet:

Das Projekt, an dem ich mitarbeitete, hieß „Mineral goes 2017“ und befasste sich mit der Optimierung der Bohr- und Sprengtechnik in österreichischen Steinbrüchen. Im theoretischen Teil habe ich alles über die Vorbereitungstätigkeiten für eine erfolgreiche Sprengung gelernt: Bei der Planung der Sprengung wird ein 3D-Modell der zu sprengenden Bruchwand erstellt. Auch die detaillierte Auslegung der Bohr- und Sprengtechnik inklusive der Berechnung der Bohrlöcher (Neigungswinkel, Länge, Vorgabebestimmung) ist wichtig, bevor man loslegt.

Im praktischen Teil werden die Bohrlöcher mit einer Sonde kontrolliert, die Löcher mit Sprengstoff befüllt und die einzelnen Zünder verdrahtet. Meistens hatten wir montags eine Sprengung. Das hieß am Beginn der vorherigen Woche mussten wir die Bruchwand begutachten, vermessen und ein 3D-Modell erzeugen. An den darauf folgenden Tagen wurden die Geometrie der Sprenganlage sowie die Details der einzelnen Bohrlöcher festgelegt.

 

Meine Betreuung war super. Ich konnte mit allen Fragen und Problemen ohne nachzudenken zu meinem Vorgesetzten Dipl.-Ing. Peter Schimek gehen. Und wenn er doch mal unter Zeitdruck stand, versuchten andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so gut es ging zu helfen.

Es ist einfach ein besonderes Ferialpraktikum, da man in eine Welt der Technik und Naturwissenschaft eintaucht und selbst mitanpacken darf. Mich hat besonders die praktische Vorbereitung der Sprengung vor Ort beeindruckt, da ich hier praktische Erfahrungen sammeln durfte und in Teile meines bevorstehenden Berufslebens Einblick erhielt. Ich habe sehr viel Neues von der Theorie der Rohstoffgewinnung und der Geologie gelernt. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen, als es hieß, dass das Praktikum beendet sei.

INFObox: Mit dem Talente-Programm fördert das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) Praktika in Forschung, Technologie und Naturwissenschaft mit je 1.000 Euro pro Praktikumsplatz. Die Jungforscherinnen und -forscher bekommen einen einmaligen Einblick hinter die Kulissen von Forschung und Technik. Die Unternehmen und Forschungseinrichtungen lernen potenzielle künftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen. Weitere Informationen unter www.praktikaboerse.com.