10. April 2017

Talente-Praktika: Ein Sommer mit Pfirsichallergie

Esther Uhl aus Salzburg absolvierte letzten Sommer ein Talente Praktikum an der Universität Salzburg und tauchte ein in die Welt der Molekularbiologie:

In meinem Praktikum an der naturwissenschaftlichen Fakultät, genauer gesagt im Fachbereich molekulare Biologie, habe ich gemeinsam mit meiner Arbeitsgruppe und einer weiteren Praktikantin an einem speziellen Impfstoff für Pfirsichallergie geforscht.

Praktikantinnen in Schutzkleidung. Foto: Esther Uhl

Dieser Pfirsichimpfstoff sollte dann, wenn er fertig entwickelt ist, eines von vielen Präparaten für eine Hyposensibilisierung werden.  Die Hyposensibilisierung ist eine ursachenbekämpfende Therapie für Allergien und wird daher auch spezifische Immuntherapie (kurz SIT) genannt. Bei regelmäßigen Impfungen werden den Patientinnen und Patienten kleine Mengen an Präparaten gespritzt, welche die „krankmachenden“ Allergene beinhalten. Dies soll den Körper an die Allergene gewöhnen lassen und ihn zu einer Toleranz erziehen. Außerdem haben wir verschiedene Bakterienkulturen gezüchtet, ebenfalls um Impfstoffe herzustellen, und haben verschiedenste Techniken und Methoden kennengelernt, mit denen man im Labor arbeitet.

Die gesamte Arbeitsgruppe bestand aus etwa 15 Personen. Mir wurde ein eigener Platz im Labor zugeteilt, an dem ich mich „austoben“ und forschen konnte. Utensilien standen mir alle zur Verfügung, nachdem ich eine Einführung in die Verwendung der Materialien und den Betrieb der Maschinen bekommen hatte.

 

Auch wenn das Arbeitsklima recht locker und angenehm war, gab es doch einige Regeln zu beachten, da doch mit starken Säuren, Basen und Bakterien gearbeitet wurde. Dazu zählten unter anderem die Laborkittel- und Handschuhpflicht in allen Labors, sowie die Pflicht, eine Brille zu tragen, wenn zum Beispiel mit flüssigem Stickstoff gearbeitet wurde.

Was mir in meinem Praktikum auch bewusst geworden ist, ist die viele Computerarbeit und Recherche, welche mit Forschung und Laborarbeit immer eng in Verbindung steht (Abb. 15). So lernt man auch vertrauenswürdige Quellen aus dem Internet ausfindig zu machen und zu verwenden.

Mir hat das Praktikum ausgezeichnet gefallen. Nicht nur das eigene Projekt hat mich sehr fasziniert, auch der Einblick in diese Arbeitswelt hat mir sehr gefallen und es lockt mich tatsächlich auch, einmal etwas in diese Richtung zu machen. Ich bin sehr dankbar über die vielen Erfahrungen, die ich dank diesem Praktikum sammeln durfte und auch für die super Unterstützung, welche ich erhalten habe. Wenn sich mir noch einmal die Chance zu so einem Praktikum bietet, werde ich sie definitiv nützen!

INFObox: Mit dem Talente-Programm fördert das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) Praktika in Forschung, Technologie und Naturwissenschaft mit je 1.000 Euro pro Praktikumsplatz. Die Jungforscherinnen und -forscher bekommen einen einmaligen Einblick hinter die Kulissen von Forschung und Technik. Die Unternehmen und Forschungseinrichtungen lernen potenzielle künftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen. Weitere Informationen unter www.praktikaboerse.com.