Kategorie Informationen & Tipps - 20. Januar 2016

Traumberuf Fluglotsin

Die Kommandos sind kurz und präzise. „Wind 270 degrees, 6 knots, runway 29, cleared for take-off“, spricht Fluglotsin Brigitte Hirt ins Mikrofon. Die Sprache der Flugsicherung ist für Außenstehende unverständlich, doch sie ist das Hauptwerkzeug, mit dem Frau Hirt und ihre Kolleginnen und Kollegen täglich bis zu 4.000 Luftfahrzeuge über Österreich dirigieren.

Hohe Verantwortung bereits nach kurzer Zeit, guter Verdienst, kurze, dafür intensive Arbeitszeiten und der Kontakt zur Luftfahrt – das sind die Hauptgründe, die jährlich rund tausend Bewerberinnen und Bewerber im Aufnahmeverfahren der Austro Control zur FluglotsInnen-Ausbildung antreten lassen. Der Traum von einer Karriere in der Flugsicherung wird aber nur für wenige wahr: Austro Control nimmt jährlich bloß circa 20 angehende Fluglotsinnen und Fluglotsen auf. Das nächste Auswahlverfahren wird im Frühjahr 2016 durchgeführt, Bewerbungen sind jederzeit möglich.

Bewerberinnen müssen die Matura abgelegt, Präsenz- oder Zivildienst absolviert haben und über eine EU-Staatsbürgerschaft verfügen. Wichtig sind zudem gute Englischkenntnisse und ein sehr gutes Sehvermögen. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, sind die Anwärterinnen und Anwärter zur achtstündigen Vorauswahl zugelassen, in deren Rahmen geistige Fähigkeiten ausgetestet werden. Nach bestandener Vorauswahl stehen der eigentliche Eignungstest und der „Assessment Day“ am Ende des Selektionsverfahrens.

Ein Blick hinter die Kulissen des Aufnahmetests

Für Fluglotsinnen und Fluglotsen sind angesichts von jährlich einer Million Flugbewegungen über Österreich hohe Konzentrationsfähigkeit auch über längere Zeit hinweg, Belastungsfähigkeit und Ruhe wichtige Qualifikationskriterien. Sie arbeiten direkt am Flughafen im Kontrollturm („Tower“) und der Anflugkontrolle („Approach“) sowie in der Überflugkontrolle („Area Control Centre“) und steuern den Flugverkehr mit Hilfe eines Radarbildschirms und durch Funkkontakt zu den Pilotinnen und Piloten.

Die eigentliche Ausbildung dauert etwa drei Jahre und beinhaltet neben der theoretischen Ausbildung auch Praxisstunden in einem 360-Grad-Towersimulator. Bereits als Fluglotsenschülerinnen und -schüler erhalten sie ein Gehalt und sind bei der Austro Control angestellt.

INFObox: Austro Control sorgt im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) für einen sicheren, pünktlichen und umweltschonenden Flugverkehr. Keine einfache Aufgabe bei über einer Million Flugbewegungen pro Jahr und täglich bis zu 4.000 kontrollierten Luftfahrzeugen über Österreich.