Kategorie Innovation & Technologie - 24. Januar 2019

Hochwasser- & Umweltschutz: LIFE-Projekte an Österreichs Flüssen gehen in neue Runde

Das große LIFE-Projekt der EU wird auch weiterhin an Österreichs Flüssen für Unterstützung des Flussraummanagements sorgen. Unter Federführung des Umweltministeriums und im Rahmen des EU-Programms wird auch der viadonau wieder die Umsetzung eines mit zehn Millionen Euro geförderten Umwelt-Projekts zuteil. Ziel ist die Zusammenführung und Abstimmung von Planungen und Maßnahmen in den Bereichen Gewässerökologie, Umweltschutz und Hochwasserschutz.

Entlang der Donau, einer der bedeutensten Wasserstraßen der Welt, erstrecken sich Nationalparks und Naturreservate, die den Strom zu seinen Seiten begleiten und auch in Österreich ganzen Landschaftszügen einen unverwechselbaren Charakter verleihen.

Die Donau und ihre Umgebung bietet so nicht nur in wirtschaftlichen Belangen eine lebenswichtige Basis am Wasser, sondern ist auch aus ökologischer Sicht ein sorgsam zu schützendes Biotop.

Integratives Flussraummanagement ist in diesem Lebens- und Wirtschaftsraum ein besonders große Herausforderung. Es gelte einerseits Schutz vor zukünftigen Hochwässern bestmöglich zu gewährleisten und andererseits die ökologischen Funktionen der Gewässer zu erhalten und zu verbessern. Mit dem auf neun Jahre angelegten IRIS-Projekt (Integrated River Solutions in Austria) werde man die „bestmöglichen Lösungen für unsere Gewässer finden“, wie auch Umweltministerin Elisabeth Köstinger betonte.

Koordinierte Maßnahmen an 7 Flüssen

An sieben österreichischen Flüssen werden auf einer Gesamtlänge von knapp 600 Kilometern integrierte Planungsprozesse, sogenannte Gewässerentwicklungs- und Risikomanagementkonzepte (GE-RM), durchgeführt. Anstelle unzähliger, sich teilweise auch widersprechender Einzelprojekten an Gewässern soll so eine koordinierte, räumlich übergeordnete Maßnahmenplanung gefördert und Synergien genutzt werden. Auch die aktive Beteiligung der Öffentlichkeit soll dabei im Mittelpunkt stehen. Am Ende werden im Rahmen konkrete Maßnahmen umgesetzt und damit EU-Vorgaben zur verpflichtenden Verbesserungen in den betroffenen Gewässern erreicht.

Der March-Seitenarm „Alter Zipf“ wurde renaturiert und wird wieder durchflossen. © viadonau/CCC-Film

Die sieben sogenannten Pilotgewässer: Die Donau in Oberösterreich inkl. Zubringer Untere Traun, Enns in Salzburg und Steiermark, Drau/Isel in Tirol, Leitha in Niederösterreich und Burgenland, Lafnitz in der Steiermark und im Burgenland und Pielach in Niederösterreich.

Bereits im letzten Jahr konnten erste Bauphasen der Wasserbaumaßnahmen des LIFE-Projekts Untere March-Auen von viadonau erfolgreich abgeschlossen und ursprüngliche Lebensräume an den Flüssen zurückgewonnen werden. Ein für Mensch und Natur gleichermaßen wertvolle Ergebnisse, wenn Naturhabitate und Lebensräume für kommende Generationen geschützt werden können. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) unterstützte das Projekt mit etwa zwei Millionen Euro.

LIFE ist ein EU-Förderprogramm, das ausschließlich Umwelt- und Naturschutzvorhaben finanziell unterstützt. Seit dem Start des Programms durch die Kommission im Jahr 1992 sind in Österreich insgesamt 110 Projekte finanziert worden. Insgesamt wurden 305 Millionen Euro in diese investiert, von denen 133 Millionen die EU beitrug. Für IRIS stehen 16,5 Millionen Euro zur Verfügung, 6,5 Millionen davon finanziert Österreich.

In dem von der EU kofinanzierten Projekt LIFE+ Flusslebensraum Mostviertel – Wachau wurden von 2009 bis 2014 die drei Nebenarme Frauengärten, Schallemmersdorf und Schönbühel wieder an die Donau angebunden. Für das Projekt LIFE+ Auenwildnis Wachau ist seit Juli 2014 die Förderzusage der EU vorhanden. Mit Projekten im Bereich LIFE+ Natur und biologische  Vielfalt sollen der Erhaltungszustand gefährdeter Arten und Lebensräume in Natura 2000-Gebieten verbessert sowie Ziele der EU Wasserrahmenrichtlinie verfolgt werden.

INFObox: viadonau ist ein Unternehmen des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT). Mehr als 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreuen an vier Servicecentern und zehn Schleusen entlang der 378 Flusskilometer in Österreich die Naturlandschaft und die Wasserstraße Donau.