8. Februar 2017

Verkehrssicherheit – Erster Linienbus mit Rundum-Kameras ausgestattet

Der erste Linienbus der Firma Blaguss ist mit dem Assistenzsystem „Mobileye“ ausgestattet worden. Das Sicherheits-Kamerasystem bietet den Fahrerinnen und Fahrern Rundumsicht und warnt vor drohenden Kollisionen mit schwächeren Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern, Radfahrern und Autos. Heute Mittwoch hat Verkehrsminister Leichtfried damit den Startschuss für das einjährige Pilotprojekt „Rundum-Sicht im Straßenverkehr“ gegeben. Ziel ist es, die Straßen sicherer zu machen. Dabei werden insgesamt 15 Busse und Lkw mit dem Assistenzsystem „Mobileye“ ausgestattet. Im Jahr 2015 sind in Österreich 66 Menschen bei Unfällen mit schweren Lkw gestorben. Das ist ein Anstieg von rund 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

„Der tote Winkel bei Bussen und Lkw ist eine große Gefahr für kleinere Verkehrsteilnehmer. Das Kamerasystem bietet den Fahrerinnen und Fahrern Rundumsicht und warnt vor Kollisionen. Damit machen wir unsere Straßen sicherer und helfen tödliche Unfälle mit Fußgängern oder Radfahrern zu vermeiden“, sagt Verkehrsminister Jörg Leichtfried. Die Fahrzeuge am Markt variieren sehr stark, was die Sichtverhältnisse angeht. Die schlechtesten Lkw-Modelle haben mehrere tote Winkel, die insgesamt einen blinden Fleck von bis zu 2,7 Metern ergeben, andere haben gar keinen.

Das Busunternehmen Blaguss stattet im Rahmen des Projekts drei Busse mit Rundumkameras aus. „Mit Blaguss als Projekt-Partner setzt das Verkehrsministerium auf jahrelange Kompetenz und Verlässlichkeit eines Personentransportunternehmens im Bereich Verkehrssicherheit“, so Geschäftsführer Paul Blaguss. Und weiter: „Blaguss hat den Anspruch an sich selbst gesetzt, der Benchmark für die Verkehrssicherheit im Bereich Personentransport zu sein.“

Insgesamt werden acht Busse und sieben Lkw mit dem Assistenzsystem „Mobileye“ ausgerüstet. Neben den Busunternehmen Blaguss und SAB-Tours nehmen auch Rewe, Saubermacher und die Fahrschule Haltau mit Lastwagen am Pilotprojekt teil. Das Verkehrsministerium übernimmt dabei 120.000 Euro. Die andere Hälfte der Kosten für die Umrüstung der Fahrzeuge tragen die beteiligten Unternehmen. Das Institut für Fahrzeugsicherheit der Technischen Universität Graz begleitet die einjährige Testphase wissenschaftlich. Im Herbst 2018 werden die Studienergebnisse vorgelegt.

„Mit unserem Pilotprojekt sorgen wir für Rundum-Sicht-Kameras bei 15 Lkw und Bussen in Österreich. Wir wollen aber, dass alle Lkw in Europa kompletten Rundumblick gewährleisten. Dafür braucht es EU-weit einheitliche Regeln: Bis 2020 müssen alle Neufahrzeuge Rundum-Sicht haben“, fordert Leichtfried. Dafür sollen schon bei der Produktion Fahrzeugkabinen mit Rundumblick eingebaut oder die Lkw mit Kamerasystemen ausgerüstet werden. Auf Initiative des Verkehrsministers haben Österreich und sieben weitere EU-Länder vergangene Woche einen gemeinsamen Brief an Binnenmarktkommissarin Elzbieta Bienkowska geschickt. Darin wird die Kommission aufgefordert, bis Jahresende konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Fahrzeugsicherheit vorzulegen.

Rückfragehinweis:

Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Sophie Lampl, Pressesprecherin des Bundesministers
Telefon: +43 (0) 1 711 6265-8014
E-Mail: sophie.lampl@bmvit.gv.at
www.bmvit.gv.at

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