Kategorie Innovation & Technologie - 17. Februar 2017

Vom Reinraum in den Weltraum

Im 12. Wiener Gemeindebezirk in der Stachegasse befindet sich einer von zwei Standorten der RUAG Space Austria GmbH. Ein zweckmäßig anmutendes Gebäude in einer unscheinbaren Seitengasse. Kaum jemand würde vermuten, dass hier höchst erfolgreich Elektronik für internationale Raumfahrtmissionen und Satellitensysteme entwickelt und produziert wird.

RUAG Space Austria ist mit rund 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte österreichische Firma im Bereich der Weltraumtechnik und ist spezialisiert auf die Ausrüstung von Satelliten und Trägerraketen mit Elektronik, Mechanik und Thermalisolationen. Das Unternehmen entwickelt zum Beispiel Navigations-Empfänger für die hochgenaue Bestimmung der Position von Satelliten und Thermalisolationen, die Satelliten vor den extremen Temperaturschwankungen im Weltall schützen.

Das Wiener Unternehmen ist mit High-Tech Produkten an allen wichtigen Projekten der Europäischen Weltraumorganisation ESA beteiligt. Dazu gehören die Sentinel-Satelliten des Copernicus-Programms, das Satelliten-Navigationssystem GALILEO, Meteorologie-Satellitensysteme und Wissenschaftsmissionen wie BepiColombo. 2020 soll der europäisch-russische ExoMars-Rover mit der Erkundung unseres Nachbarplaneten beginnen. Der Kamera-Mast sowie elektronische Bauteile des Zentralcomputers für das Mars-Auto werden von RUAG produziert.

Interview mit Katharina Dobes, Material- und Prozessingenieuring bei Ruag Space.

INFObox: Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) ist seit 2014 das Weltraumministerium und stellt 65 Millionen Euro jährlich für österreichische Weltraumaktivitäten zur Verfügung. Es führt ein eigenes Weltraumprogramm namens ASAP (Austrian Space Applications Programme). RUAG Space Austria ist die größte österreichische Firma im Bereich Weltraumtechnik und größter Fördernehmer des österreichischen Weltraumprogramms.