Kategorie Mobilität - 9. Juli 2015

Wie Verkehrsinformationen in Echtzeit zu Ihnen kommen!

„A9 in beiden Richtungen: die Tunnelkette Klaus ist wieder frei, die Sperre ist aufgehoben. Süd Autobahn: Graz Richtung Wien. Zwischen AS Krumbach und AS Edlitz ist nur ein Fahrstreifen frei, Baustelle bis 11.05.2015. Rechnen Sie mit ca. 10 Minuten Wartezeit“

24 Stunden täglich, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr sind wir alle bestens über die Verkehrslage informiert. Woher kommen diese Informationen, wie werden sie erhoben, was für technische Lösungen helfen dabei und wie viele Menschen sind dafür täglich im Einsatz?

Verkehrsmanagementzentrale Wien inzersdorf Copyright Asfinag

Verkehrsmanagementzentrale Wien inzersdorf © Asfinag

Ein Blick in die Verkehrsmanagementzentrale Wien Inzersdorf, eine von insgesamt 9 Verkehrsmanagementzentralen für das Autobahn- und Straßennetz: Auf einer haushohen Videowand werden die Bilder der Verkehrskameras dargestellt. Auf 32 Bildschirmen sehen die 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die 24 Stunden 7 Tage die Woche Dienst verrichten, Liveaufnahmen von Österreichs Straßen. Die Kameras sind beweglich und zoombar, können aber keine KfZ-Kennzeichen oder individuelle Personen erkennen. In der Zentrale werden die Daten aus den Sensoren der Strecke gesammelt, ausgewertet und übersichtlich aufbereitet: das beinhaltet Wetterdaten, Straßenzustandserfassungen und Verkehrsdaten der jeweiligen Straßenabschnitte.

Unvorhersehbar sei die Arbeit in der Verkehrsmanagementzentrale in Inzersdorf, so Frau B., eine von zehn Chefinnen und Chefs vom Dienst in Inzersdorf: „Auf manche Situationen ist man vorbereitet – Wettervorhersagen, Staus zu Beginn oder Ende von Ferien – aber Unfälle können leider immer passieren. Und dann muss es schnell gehen.“ Hier ist nach einem Lkw-Unfall mit Verletzten die Autobahn für längere Zeit gesperrt, da das Wrack erst geborgen und abgeschleppt werden muss. Der Stau baut sich rasch auf, ein Weiterkommen ist nicht möglich, schildert Frau B. den Einsatz. „Der Einsatzleiter vor Ort – meist ein Autobahnmeister – kontaktiert eine unserer 9 Verkehrsmanagementzentralen und beliefert uns mit den neuesten Informationen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Verkehrsmanagementzentralen sorgen für die notwendigen Schaltungen auf den Verkehrsbeeinflussungsanlagen und alarmieren sogar die Einsatzkräfte. In Inzersdorf laufen die Informationen aus ganz Österreich zusammen, wir informieren dann natürlich sämtliche Partnerorganisationen und Behörden und erstellen entsprechende Verkehrsmeldungen. Wir entscheiden über Schaltungen von Umleitungsempfehlungen oder Angebote von Alternativrouten.“

Verkehrsbeeinflussungsanlage auf der A12 bei Woergl © Simlinger/Asfinag

Verkehrsbeeinflussungsanlage, © Simlinger/Asfinag

Und damit auch die Autofahrerinnen und Autofahrer über den Lkw-Unfall sowie die Auswirkungen informiert sind, erfolgt eine Aussendung an alle Medien, ein Briefing einzelner Bundesländer-Redaktionen oder einzelner Journalistinnen und Journalisten. „So gelangen die Informationen über die Verkehrslage in Echtzeit direkt vom Ort des Geschehens über die Verkehrsmanagementzentrale Inzersdorf ins Radio, auf die App oder ins Internet“, beschreibt Frau B., wie sie täglich dafür sorgt, dass Reisende gut an ihr Ziel kommen.

INFObox: Die ASFiNAG (Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft) plant, finanziert, baut, erhält, betreibt und bemautet im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) das gesamte hochrangige Straßennetz in Österreich. Das sind rund 2.200 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen