Kategorie Mobilität - 7. September 2015

Zuerst die Arbeit, dann das Reisevergnügen

Den Sommer verlängern und im Herbst noch einmal Sonne tanken – am besten mit im Sand vergrabenen Füßen unter einer Palme bei Temperaturen um die 25 Grad. Ab Oktober starten Flugzeuge von Wien direkt nach Port Louis, Mauritius. Hinter solchen Flugangeboten steckt viel Arbeit. Verkehrsrechte, Zölle, Abgaben und vieles mehr muss im Vorfeld bei bilateralen Luftverkehrsverhandlungen geklärt werden.

Zu Beginn jeden Jahres treffen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) mit den Flugunternehmen und Vertreterinnen und Vertretern der Flughäfen, beschreibt Frau Dr. Cozac-Brendl, Mitglied der österreichischen Delegation, die Vorgehensweise. Hier werden die Prioritäten für die kommenden Verhandlungen abgestimmt. Die Planungen und Interessen von Airlines und Flughafen sowie die rechtliche Normen der einzelnen Staaten spielen dabei eine wichtige Rolle.

Den Sommer in Mauritius verlängern - hinter Flugangeboten steckt viel Arbeit. In bilateralen Luftverkehrsverhandlungen erarbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des bmvit die Bestimmungen zu Verkehrsrechten, Zöllen und Abgaben und vieles mehr. © bmvit

Hinter Flugangeboten steckt viel Arbeit. In bilateralen Luftverkehrsverhandlungen erarbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des bmvit die Bestimmungen zu Verkehrsrechten, Zöllen und Abgaben und vielem mehr. © bmvit

Diese Gespräche sind der Beginn einer langen Reise

„Ein Luftfahrtabkommen enthält zahlreiche Bestimmungen, u.a. Bestimmungen zu Verkehrsrechten, Zöllen und Abgaben, Kooperationsmöglichkeiten von Airlines und zu Safety und Security“, erzählt Frau Cozac-Brendl – Expertin im Bereich Internationale Luftfahrtsbeziehungen im bmvit – davon, wie bilaterale Luftverkehrsverhandlungen zustande kommen. „Die Flugunternehmen sind bei den Verhandlungen Beobachter, das bmvit bereitet die Verhandlungen vor und führt diese unter Vorsitz des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten durch.“

Die einwöchige Verhandlungskonferenz der ICAO (ICAN – ICAO Air Services Negotiation Conference) findet einmal jährlich statt. „Letztes Jahr im November bei der ICAO Verhandlungskonferenz in Indonesien ging es beispielsweise um Verhandlungen mit Mauritius. Dieses Jahr im Herbst können sich die Österreicherinnen und Österreicher über Direktflüge in das Urlaubsparadies freuen. Ab Winterflugplan nimmt die AUA auch neue Flüge nach Miami auf.“

Zwischen 70 und 80 Staaten nehmen an einer solchen Konferenz teil. Die Delegationen der Staaten bestehen jeweils aus den Vertreterinnen und Vertretern der zuständigen Ministerien bzw. Luftfahrtbehörden und teilweise Industrievertretern. „Die Konferenz bietet die Möglichkeit, in sehr kurzer Zeit zahlreiche Verhandlungen und Gespräche zu führen. Wir haben letztes Jahr 15 Verhandlungen geführt“, berichtet Frau Cozac-Brendl.

„Ich kann Ihnen schon vorab einen kleinen Überblick über die demnächst anstehenden bilateralen Verhandlungen geben: Ende Juli finden Verhandlungen mit dem Iran hier in Wien statt. Im August werden wir bei Verhandlungen mit Hongkong vor Ort sein und die diesjährige ICAO Verhandlungskonferenz findet im Oktober in der Türkei statt,“ gibt uns Frau Cozac-Brendl einen Vorgeschmack auf zukünftige Reiseziele.

INFObox Abteilung „Strategie und Internationales“ im bmvit ist verantwortlich für internationale Luftfahrtsbeziehungen, insbesondere für Angelegenheiten der multilateralen Luftfahrtorganisationen ICAO (International Civil Aviation Organization) und ECAC (European Civil Aviation Conference) sowie die Behandlung von Fragen der Luftfahrt in anderen Organisationen wie EU, WTO oder OECD. Weitere Informationen zum Thema Luftfahrt finden Sie hier.