Kategorie Innovation & Technologie - 5. Mai 2017

Einmal Weltraum und zurück

Expertinnen und Experten schätzen, dass der erste Mensch in 20 bis 30 Jahren auf dem Mars landen wird. Die Person, die Geschichte schreiben wird, ist also schon geboren. Deswegen haben wir die Astronautinnen und Astronauten von morgen gefragt, wohin die Erkundung des Weltraums führen wird. Born to Explore, so hieß der Wettbewerb, bei dem die Kreativität von Schülerinnen und Schülern bzw. Studierenden gefragt war: Wie stellst du dir die Zukunft der Raumfahrt vor? Wie würdest du einen nicht-erdähnlichen Planeten besiedeln? Und wie sieht das Raumschiff der Zukunft aus?

Den Hauptpreis, eine zweitägige Reise zum Astronautenzentrum der ESA in der Nähe von Köln, gewannen Michael Berghold, Leon Sereinig und Matthias Kaplan. Im Februar besuchten sie das Zentrum und hatten ihre eigene Kamera dabei.

Columbus-Modell: Columbus ist ein Wissenschaftslabor der Internationalen Raumstation (ISS). Im Trainingsmodell können sich Astronautinnen und Astronauten vor ihren Missionen an naturgetreuen Nachbauten vorbereiten. Mit 6,8 Meter Länge und 4,5 Meter Durchmesser wiegt es 21 Tonnen und ist einer der wichtigsten Orte für Schwerelosigkeitsforschung an Bord der ISS.

Im Trainings-Tauchbecken wird unter Wasser die Schwerelosigkeit trainiert. So können die Astronautinnen und Astronauten alle auf der Raumstation notwendigen Arbeitsschritte in einem realistischen Umfeld trainieren.

Am zweiten Tag besuchten die drei Gewinner das „:envihab“ – ein medizinisches Forschungszentrum des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Hier erforschen Expertinnen und Experten die Wirkungen extremer Umweltbedingungen auf den Menschen.

Kennen Sie das Gefühl in der Achterbahn, wenn es plötzlich steil nach oben und dann wieder steil nach unten geht? Durch die Rotation in der sogenannten Kurzarmzentrifuge können die Forscherinnen und Forscher die Auswirkungen künstlicher Schwerkraft auf den Körper testen. Bis zu 6g wirken auf den Körper bei der Drehung ein, das ist die sechsfache Kraft, die bei normaler Erdbeschleunigung auf den Körper einwirkt.

Beim vertikalen Laufband wird die Testperson mit einer Reihe von Seilen und Federn in der Horizontalen aufgehängt. Mit Hilfe eines Computers und zwei weiteren Seilzügen kann die Person dann gegen das Laufband gedrückt werden. So wird die Schwerkraft auf der Erde eliminiert und je nachdem wie stark an den horizontalen Seilen gezogen wird können unterschiedliche Stufen der Gravitation simuliert werden.

INFObox: Der „Born to Explore“-Wettbewerb wurde vom bmvit und dem Österreichischen Weltraumforum (ÖWF) organisiert und fand im Rahmen des 29. „Planetary Congress“ der Association of Space Explorers (ASE) im Oktober letzten Jahres statt. Zu gewinnen gab es neben dem Besuch in Köln auch Schulbesuche und Treffen mit Astronautinnen und Astronauten.